von Martin Crimp
Deutsch
von Ulrike Syha
ÖSTERREICHISCHE ERSTAUFFÜHRUNGRegie: Tomas Schweigen
Premiere am 8.
November 2018
Wiederaufnahme:
30. Oktober 2019 / 20:00 Uhr AUSVERKAUFT
1. November 2019 / 20:00
Uhr AUSVERKAUFT
2. November 2019 / 20:00 Uhr AUSVERKAUFT
Aufführungsdauer: 80 Minuten, keine
Pause
Was kann es Brenzligeres geben als das spontane Treffen zweier Paare? In Martin Crimps neuem Horrortrip geht
es um alles: Liebe, Arbeit, Kunst und Leben.
Zwei Uhr nachts in einer eleganten Altbauwohnung.
Julia und Paul stehen mitten im Leben, in ihren besten Jahren. Sie haben es geschafft. Julia ist renommierte Wissenschaftlerin;
sie forscht zum Wiener Aktionismus. Paul ist gefragter Musikproduzent. Doch der berufliche Erfolg ist nicht alles. Es kriselt
zwischen den beiden, ihre Beziehung hängt am seidenen Faden. Hätte vielleicht ein Kind dem Zusammenleben eine neue Wendung
geben und ihre Ehe retten können? Als die ganz großen Fragen im Raum stehen, klingelt es plötzlich. Josefine und Tilman stehen
vor der Tür. Josefine arbeitet seit einigen Tagen mit an dem von Julia geleiteten Forschungsprojekt. Man plaudert, man trinkt,
man tastet sich ab. Nach und nach beginnt die Situation, aus dem Ruder zu laufen. Was wollen die beiden? Wie kommt es zu diesem
nächtlichen Besuch? Immer mehr Alkohol fließt, die sexuelle Anziehung wird stärker und stärker. Plötzlich ist Julias Auftraggeber
am Telefon.
Zwischen absurder Komödie und psychologischem Kammerspiel entwickelt Martin Crimp einen Horrortrip
mit unklarem Ausgang. Mit aller Härte kämpfen seine Figuren um ihre Position in den Machtkonstellationen der Generationen,
der Geschlechter, der beruflich Arrivierten und der Aufsteiger.
Martin Crimp ist ein Meister des Surrealen, eine
Art David Lynch des Theaters. In seinem neuen Stück spielt er mit vielfältigen Wiener Referenzen, von Maria Lassnigs Bildern
bis zu den Aktionen Otto Mühls und Rudolf Schwarzkoglers. Inspiration für den Titel seines neuen Stücks lieferte Lassnigs
Gemälde »Schlafende Männer«. Pate stand außerdem Edward Albees »Wer hat Angst vor Virginia Woolf«, Klassiker des Hollywood-
Kinos und Sternstunde im Genre der theatralen Zimmerschlachten von August Strindberg bis Yasmina Reza. Alle diese Geschichten
changieren zwischen Horror und Komödie. Zwischen den Zeilen seines Stücks lässt Crimp eine flirrende, bedrohliche Atmosphäre
entstehen. In der abgründigen Welt der »Schlafenden Männer« gibt es keine Trennung mehr zwischen Leben und Arbeit, die Aufopferung
für den eigenen Job scheint buchstäblich grenzenlos geworden. Auch fällt es immer schwerer, zwischen Kunst und Realität zu
unterscheiden – fast wie in einer Arbeit des Wiener Aktionismus fließt schließlich Blut.
KEIN
NACHEINLASS - Nach Vorstellungsbeginn besteht für zu spät kommende Besucher*innen kein Anspruch auf die gebuchten
Plätze mehr.
BIBLIOTHEK
Claire
Hoffmann »Der Schlaf der Männer gebiert wache Frauen« (PDF)Alexandra
Matzner »Ohne Sicherheitsnetz und doch völlig geschützt« (PDF)