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RAND

von Miroslava Svolikova
URAUFFÜHRUNG

Regie: Tomas Schweigen

Uraufführung am 30. September 2020

Gastspiel-Termine im Rahmen der THEATERALLIANZ:
10. und 11. Juni 2021 beim Dramatikerinnenfestival in Graz
17. und 18. Juni 2021 im Theater KOSMOS in Bregenz

Wiederaufnahme-Termine im Schauspielhaus Wien:
30. Juni 2021, 19:30 Uhr > Karten kaufen
  1. Juli 2021, 19:30 Uhr > Karten kaufen
  3. Juli 2021, 19:30 Uhr > Karten kaufen

Aufführungsdauer: ca. 105 Minuten, keine Pause

»am rand tummeln sich allerlei gestalten. da fahren astronaut*innen die ränder des universums ab – oder sind selbst der rand, der abgefahren, untersucht wird. expeditionen treffen auf unbekanntes leben: (tetrissteine! einhörner! projektionsflächen, wunschobjekte, paranoia), das andere: der rand des eigenen. was zusammenschweißt, grenzt auch gegen die anderen ab: oxytocin? kein ›wir‹ ohne ein ›die‹. gruppendynamiken: wer gehört an den rand, wer definiert welchen rand wo? wer ist wo die mitte? jederzeit kann etwas auftauchen, das passt nicht zum davor. am rand sitzen auch die zuschauer*innen und schauen zu. bitte nehmen sie sich doch eine waffe und machen sie es sich bequem! am rand ist man neben sich, da ist das unbewusste, das reinfunkt, oder die erzählung, die handlung.« (Miroslava Svolikova)
 
Vorstellungen vom Rand haben eine jahrtausendealte Tradition. Die Wiener Autorin Miroslava Svolikova spinnt diese weiter und verbindet archetypische, mythologische Referenzen mit Phänomenen der Populärkultur wie Actionfilme; ikonische Wesen wie Mickey Mouse, das letzte Einhorn, aber auch über ihr Schicksal sinnierende Tetrissteine treten auf.
In der Tradition absurder und symbolistischer Verfahrensweisen verschachtelt Svolikova virtuos Erzählräume und Fiktionsfragmente. In »Rand« entwirft sie einen Kosmos so skurril-düster wie die Filme von Buñuel, so surreal wie das berühmte Treppenhaus von M. C. Escher, in dem sich der Rand wölbt und eine erstaunte Mitte immer wieder aufs Neue über ebendiesen Rand quillt. Figuren irren umher wie Ausgestoßene aus dem Zentrum einer polarisierten Welt, einer nervösen Zeit. Horror und Hoffnung haben hier ihr Zuhause.
 
Miroslava Svolikova ist dem Schauspielhaus seit 2016 verbunden, als sie mit dem Entwurf »Diese Mauer fasst sich selbst zusammen und der Stern hat gesprochen, der Stern hat auch was gesagt« das Hans-Gratzer-Stipendium gewann. Das Stück wurde 2017 zu den Autorentheatertagen am Deutschen Theater Berlin eingeladen und brachte sowohl Miroslava Svolikova als auch dem Regisseur Franz Xaver Mayr Nominierungen für den NESTROY-Preis ein. Ihr viertes Stück »Der Sprecher und die Souffleuse« wurde mit dem Autor*innenpreis der Österreichischen Theaterallianz ausgezeichnet. 2019 erhielt sie den Nachspielpreis des Heidelberger Stückemarkts.

BIBLIOTHEK

Email-Interview mit Miroslava Svolikova (Schauspielhaus Magazin #1 20/21)

Pressestimmen

„Atmosphärisch-abstrakte Szenen wechseln sich mit absurd-komischen ab, um den Wahnwitz der Grenzziehung offenzulegen. Neben dem ausgezeichneten Ensemble überzeugt vor allem die Lichtdramaturgie in Zusammenspiel mit Stephan Webers Bühnenbild. Es ist von übergroßen Stoffballons dominiert, die sich in der Eröffnungsszene minutenlangbedrohlich aufplustern und die Spielenden am Ende an
die Rampe - den Rand - drücken.“ FALTER

„»Rand« von Miroslava Svolikova erfreut mit Fantasie, inhaltlich, szenisch, spielerisch. Und ganz toll ist die Optik. (…) Starke Szenen sind jene mit dem letzten Einhorn, das kein Präparat im Naturhistorischen Museum sein möchte - oder der Terrorist, der von Vorfahren erzählt, die in ihm wohnen und nach Rache schreien. (…) Am Ende schiebt sich das Bälle-Universum bedrohlich aufs Publikum zu. Bühnenbild und Kostüme (Stephan Weber, Giovanna Bolliger) sind die Highlights dieses Abends. (…) Insgesamt: sehenswert, manchmal rätselhaft.“ DIE PRESSE


„Wirklich großartig ist der Kakerlakenpriester", der gerne Gift predigt. Herrlich sind auch der schüchterne Terrorist, das traurige letzte Einhorn, das darunter leidet, dass sich jeder an seinem Horn reiben will, und die hungrige, verzweifelte Mickey Mouse auf der Suche nach Käse.“ KURIER

„Retro-Nostalgie vermählt sich mit Space-Age-Futurismus und wenn die drei Soziologen auf die Bühne kraxeln, dann vermeint man sogar, in einem Thriller zu sitzen. Eine von ihren Kollegen gemobbte Soziologin bringt mithilfe eines Tetris-Stein-Beines ihre Wissenschaftskollegen um. Das ergibt (als Projektion auf den Ballonen) ein schönes Blutbad.“ DER STANDARD

„Vera von Gunten, Jesse Inman, Sophia Löffler, Sebastian Schindegger und Til Schindler schlüpfen immer wieder in neue Kostüme und zwängen sich an den Riesen-Ballons vorbei auf die Bühne, um über das Verhältnis von Zentrum und Rand zu philosophieren, allerlei Gruppendynamik zu entwickeln und der Fantasie freien Lauf zu lassen.“ APA

„Surreale Abgründe tun sich da auf, minimalistisch verschieben sich Worte, sehr musikalisch komponiert diese Autorin. Im Wiener Schauspielhaus hat Tomas Schweigen nun Svolikovas jüngstes Stück Rand" uraufgeführt, eine aberwitzige Reflexion über alles, was wir an den Rand drängen, über kollektive Ängste und gesellschaftliches Versagen. (…) All das passiert ohne erhobenen Zeigefinger, äußerst komödiantisch.“ PROFIL
 

„Die Autorin entwirft mit ihrem bizarren Figurenarsenal eine Reihe an absurden Miniaturen, die Regisseur Schweigen und sein fünfköpfiges Ensemble als kurzweiligen Bilder-Reigen gut gelaunt auf die Bühne bringen.“ WIENER ZEITUNG


„»Rand« heißt das neue Stück, dass die Theatersaison des Schauspielhaus Wien eröffnet. Die Autorin reflektiert darin unterschiedliche Dimensionen von Grenzziehung über Gruppendynamik. Themen die dabei behandelt werden sind unter anderem Ausschluss, Gemeinschaft und Perspektiven.“ Ö1

„Miroslava Svolikova hat in ihrem Stück mit vielen Figuren den Ist-Zustand der Welt gezeichnet. Regisseur Tomas Schweigen übersteigert dies mit sehr bunter Fantasie.“ KRONEN ZEITUNG

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