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AUFFÜHRUNG | FILM | WEBSITE | INSTAGRAM | PLAKAT-AKTION | AKADEMIKERBALL-SPECIALAm Ball. Wider erbliche Schwachsinnigkeitvon Lydia Haider
Co-Autorin Esther Straganz
URAUFFÜHRUNGRegie: Evy Schubert
Filmpremiere 15. Dezember 2020 (online via
vimeo)weitere Film-Termine, jeweils 20:00 bis 24:00 Uhr
16. Dezember 2020
17. Dezember 2020
18. Dezember 2020
19. Dezember 2020
22. Dezember 2020
29.
Dezember 2020
30. Dezember 2020
11. Jänner 2021
14. Jänner 2021
15. Jänner 2021
18. Jänner
2021
21. Jänner 2021
22. Jänner 2021
29. Jänner 2021
28. Jänner 2022 bis 30. Jänner 2022
ONLINE
AUF VIMEOHier geht's zum Film:
vimeo.com/490573197Der
Film wird online jeweils von 20:00 bis 24:00 auf vimeo übertragen.
Das vimeo-Kennwort erhalten Sie nach dem Ticketkauf
im Bestätigungsemail (Betreff: "Culturall - Online-Buchung") von Culturall.
>>>Ticketkauf<<<Bei Fragen kontaktieren Sie bitte karten@schauspielhaus.at.
Hausfreund*innen und Kulturpass-Besitzer*innen erhalten den Code ebenfalls unter karten@schauspielhaus.at.
Filmlänge = 80 Minuten
Eine junge Frau besucht den freiheitlichen Akademikerball im imperialen Prunkbau
der Hofburg: Sie durchschreitet sieben Räume, von der Feststiege über den Festsaal bis zur Toilette und schließlich hinab
in den Rauch-Keller. Dabei erlebt sie einen Splatter-Trip. Einen gewaltvollen, orgiastischen Cut der Erbfolge der Schwachsinnigkeit.
Dokumentation und Horror - hier wird beides real: Lydia Haider verschreibt sich rücksichtslos der größtmöglichen Transparentmachung
des umstrittenen, von der FPÖ organisierten Wiener Akademikerballs. »Am Ball. Wider erbliche Schwachsinnigkeit« ist ein Text,
der genau hinsieht. Ein Text, der erschaudern lässt. Eine Abrechnung mit der rechtskonservativen Elite und deren vererbten
Privilegien.
Die Berliner Regisseurin und Videokünstlerin Evy Schubert hat für die Uraufführung ein multimediales,
in die Stadt hineinwirkendes Projekt entwickelt. Parallel zur Theaterinszenierung entsteht eine eigenständige filmische Umsetzung,
die auf der Website des Schauspielhaus Wien zu bestimmten Terminen gezeigt wird.
BIBLIOTHEK
E-Mail-Interview mit
Lydia Haider (Programmheft Nr. 40)
E-Mail-Interview
mit Evy Schubert (Programmheft Nr. 40)
Glossar
| Chronik des Akademikerballs (Programmheft Nr. 40)
Weitere Elemente des Projekts bilden die von Schubert
gestaltete Website mit Videoclips und Fotomontagen www.ballaballa.solutions,
ein Instagram Account, eine künstlerische Plakatkampagne im
Januar und eine besondere Ausgabe des Projekts am Tag des Akademikerballs (29.01.).
TEAM WEBSITE BALLABALLA.SOLUTIONS
Künstlerische Leitung, Redaktion, Bildgestaltung
und Videoregie: Evy Schubert | Kamera & Videoschnitt: Patrick Wally | Kostüme, Ausstattung Videos: Maria Strauch | Musik
Video »Dresscode für den rechten Sitz«: Micha Kaplan | Webdesign: Regina Appel/JART
Wir danken dem Kunsthistorischen
Museum Wien, Papillon Sauna in der Müllnergasse, USUS im Schauspielhaus und Wien Energie sehr herzlich für die Drehgenehmigungen.
Pressestimmen
„Die Uraufführung
der Theater-Version wird sobald möglich folgen und man darf sich – nach diesem Film – schon sehr darauf freuen! (…) Liepsch
changiert geschmeidig irgendwo zwischen Aufseherin in Reitstiefeln und bitterböser linker Ironie, sie lacht affektiert hier,
simuliert ein übertriebenes Würgen da. Blitzschnell, man möchte fast sagen: Zack, Zack, Zack, wechselt sie die Aggregatszustände:
Mal führt sie in exaltiertem, überartikuliertem Bühnen-Tonfall als Rächerin durch das Balltreiben, mal betreibt sie gruselig
gut Seeräuber-Jenny-mäßige Mimesis und schäkert grimassierend mit unsichtbaren Herren. (…) Es ist schon eine sehr große Freude
zu sehen, wie hier, statt herumzudeuteln und –intellektualisieren, in aller Deutlichkeit und angemessenen Brutalität gesagt
wird, was ist. Auch eine große Freude außerdem: Dass das Theater durchaus in der Lage ist, Lösungen für die erzwungene Spielpause
zu finden, die kein müder Abklatsch anderer Medien, sondern eigenständige, theatrale Arbeiten sind. Geht doch.”
NACHTKRITIK
“Rund 80 Minuten dauert nun der Film, der Liepsch im souveränen, mitunter lasziven Spiel mit der Kamera
zeigt. In sexy Outfit berichtet sie vom Ballbesuch in der Hofburg, der an Skurrilität kaum zu überbieten ist: rechte Recken,
Ewiggestrige und Zukunftsstürmer, die Schmiss und Wichs würdevoll als Insignien tragen. Es ist ein sprachlich an sich selbst
und seiner Wut berauschender Monolog, der in einer retardierenden Choreografie aus gebleckten Zähnen, gerollten Augen und
geschwungenen Hüften meist direkt ins Kameraobjektiv gesprochen wird.“
APA
„„Am Ball“ ist „Eat
the Rich“ und „Plötzlich Prinzessin“ zugleich. (...) Bildschirmfüllend adressiert Clara Liepsch die Betrachtenden als schwarz
gefiedertes Vogelwesen, spricht, wirbt um Aufmerksamkeit, grundsätzliche Sympathie, um die stille Übereinkunft zwischen Schauspielerin
und dem/der jeweils einzelnen ZuschauerIn, jenes wienerische „Eh-schon-Wissen“, das sich weitere Erörterungen lieber erspart.
„Mit dem Publikum telefonieren“ nennt man an Wiener Theatern die verbreitete subkutane Kommunikation von der Bühne in den
Zuschauerraum, die auch ohne und gegebenenfalls gegen das funktioniert, was gerade gespielt wird. Im Streaming radikalisiert
sie sich vollends. Man wird als einzelne/r direkt und persönlich im eigenen Territorium angerufen, kann aber nicht zurückrufen.
(...) Die Pandemie kehrt im Theater auf eine recht erhellende Weise die Verwertungslogik um. Der Film zum Stück zum Ball liefert
das Merchandising vor dem Kernprodukt. Das determiniert seine Haltung, formt seine Ästhetik. Anpreisend und zugleich verbergend
kreist die Kamera um das leere Zentrum einer kommenden Aufführung. Die flüchtigen Bilder von unbetretenen Bühnen und unhantierten
Requisiten haben immer etwas Befremdliches und zugleich Anziehendes. Theater, das noch nicht ist, scheint Mythen produzieren
zu wollen, wo es längst keine mehr gibt.“
TAZ
„Eine junge Frau besucht den sogenannten Akademikerball
in Wien und wird dort, in den Festsälen der Hofburg, einem mitten aus der feierlichen Stimmung heraus beginnenden und nicht
mehr endenden Sterben ansichtig. In Am Ball. Wider erbliche Schwachsinnigkeit von Lydia Haider (mit Esther Straganz) geht
die rechte Elite des Landes bei einer Splatterorgie zugrunde.“
DER STANDARD
Köstlich, wie sie die
einziehenden „Aktiven“ der Wiener Korporationen beschreibt, ein jeder in seiner Couleur, mit ihren Requisitensäbeln. Liepsch
speit das „Äh“, als müsste sie sich übergeben: Jüngling-äh, Geschichte-äh, Ballrob-äh. Sehr brech/reizend! (…) Aus Clara Liepsch
„Erstkommunionslächeln“ wird eine Fratze, und wie lange hat man schon das Wort „Lurch“ nicht mehr gehört. Dazu Original-Bilder
vom Rumtataa-Einzug, Politiker unter Applaus, die Ewiggestrigen sterben nur im Film aus, Lydia Haiders soghafte Prosa entwickelt
sich dank Liepschs übertrieben vortragender Artikulation zum Mahlstrom der Geschicht-äh. (…) Erstaunlich ist, wie Evy Schubert
nach Lydia Haiders Vorlage etwas Derartiges erschaffen konnte, wo doch das Originalritual radikaler, beunruhigender ist als
jede Überzeichnung, Satire oder Parodie. Doch gelingt es hier, und die Liepsch lacht dazu affektiert, changiert exaltiert
zwischen böser Wirklichkeitsironisierung und bitterer Wahrheit.“
MOTTINGERS MEINUNG
„Im Jahr
2015 hat die österreichische Autorin Lydia Haider ihren ersten Roman veröffentlicht mit dem Titel "Kongregation". 2017 ist
sie für "Babykatzengate" bei den Tagen der deutschsprachigen Literatur mit dem Publikumspreis ausgezeichnet worden und Anfang
Dezember hätte jetzt ihr Roman rund um den umstrittenen Wiener Akademikerball am Schauspielhaus in Wien uraufgeführt werden
sollen und zwar als Ein-Personen-Stück unter dem Titel "Am Ball: Wider erbliche Schwachsinnigkeit". Nun wurde das Stück verfilmt.
Der Film kann an 8 Abenden im Dezember online angeschaut werden.“
Ö1
„Die Sprechperformance ist wahrlich
beachtlich und funktioniert als Film ausgezeichnet. Gedreht wurde nicht nur im künftigen Bühnenbild, sondern auch im Stadtraum,
um Versatzstücke dieses Auslöschungstraums neu zu kontextualisieren, etwa ein Stück Fleisch als Sinnbild des Getöteten. Die
prophetische Erzählerin kuschelt mit dem Steak, ein andermal zieht sie es wie Sisyphos auf der Straße hinter sich her, als
wäre es der ewige Klotz am Bein der Geschichte. Man möchte den Theaterabend sofort im vollen Live-Ornat sehen.“
THEATER
DER ZEIT