„Lauthals in lässigen Hosen, gepaart mit Karohemd und zerzausten Haaren, sorgt er auf der Bühne für Stimmung. Er springt runter, rennt durch die Publikumsreihen, hoch auf die Empore, klatscht, grölt, animiert. Am Keyboard fiebert sein Bandkollege mit. Immer wieder heizen sie das Publikum an. (…) Die Performance von Stephan Dorn, Falk Rößler und Nele Stuhler sprießt nur so von Parodie. Die gelungene Ironie der vielen Parodien des Musikerdaseins ist permanent spürbar und geht durch und durch.“
Gießener Anzeiger, 11.06.2012
„Hier das ‚Noch‘ eines naiv-idealistischen Verhaftetseins an der Popkultur, der Wunsch nach Glamour, hingebungsvoller Identifizierung mit Helden wie Kurt Cobain von ‚Nirvana‘, dessen Gesicht ein Performer auf dem T-Shirt trug und wie eine antike Maske ‚personierte‘: das als Sprechmaske durchtönte Rollen-Ich. Und dort das ‚Schon‘: eine Theoretisierung des Bühnenereignisses im Gießener Stil, die sich im bewussten Spiel mit dem Bühnenrahmen, in der Selbstbezüglichkeit, aber auch im Lied ‚Bühnencharaktere‘ sowie spielerischen Adressen ans Publikum, dem Einsatz eines hohlen Monitor-Chassis als zeichenhaftes Bühnen-Ikon und so fort äußerte.“
Frankfurter Neue Presse, 29.06.2015
„Stephan Dorn, Falk Rößler und Nele Stuhler, Studierende der Angewandten Theaterwissenschaft in Gießen, führen uns in Schlagzeug (AT) – ein mittelguter Musikabend in die Endlosschleife zeitgenössischer Popmusik. (…) In den immer grotesker werdenden Versuchen, die Emotionalität des eigenen Erlebens musikalisch zu feiern, wird es zunehmend unmöglich, noch etwas Authentisches zu erkennen. Das (fiktive) Persönliche in Schlagzeug (AT) muss sich ständig auf ein vermeintlich unmittelbares Erleben berufen. Die Biografie als Hybrid aus subjektiv Erlebtem und intersubjektiv Erzähltem markiert den Punkt, um den es geht. Die Geschichte entsteht erst in der Wiederholung, doch im gleichen Moment markiert sie notwendigerweise die Kluft zu dem, worauf sie sich beruft.“
Theater der Zeit, Jahrbuch zum Theater im Ruhrgebiet 2013
„Die drei von FUX erzählen mit SCHLAGZEUG (AT) vom Urschleim, dem sie und ihre in den ’90ern aufgewachsenen Zeitgenossen entwachsen sind: vom Traum von Rock und Pop. (…) das hat schon Charme. Die Songs kommen daher, als seien sie dem deutschsprachigen Liedgut entwendet. Tatsache ist: Die sind selbst geschrieben. FUX hat sich dabei so genau an das gängige Strickmuster eines Popsongs gehalten, dass jeder Song wirkt wie 1000mal gehört. (…) SCHLAGZEUG (AT) spielt mit Plattitüden. Mit Pathos auch. Längen. Daneben die ein oder andere Steigerung. Diese Elemente sind in der Performance so gewählt eingesetzt, dass sie sich stets als Mittel zu erkennen geben. SCHLAGZEUG (AT) ist dadurch souverän und unterhaltsam. Ein klug gebautes Fragment über Rock und Jugend, und über eine Generation von Menschen, die an der spannenden Schnittstelle von analog und digital aufgewachsen ist.“
Theaterkritikblog „Unruhe im Oberrang“, 03.10.2015
„In der Christuskirche erlebten die Zuschauer_innen ein Feuerwerk an musikalischem Können, gewandtem Wortwitz, Selbstironie und kluger Persiflage der Musikszene. Mit viel Witz und verblüffenden Ideen (…) gaben die Künstler_innen zwei alternde Musiker zum besten, die wehmütig auf ihre zwanzigjährige Karriere zurückblicken und dabei, wie eine hängen gebliebene Schallplatte, immer wieder ihren großen Hit referieren. Und dieser hat es wirklich in sich. Schon beim zweiten Mal summen vereinzelte Gäste mit, später stimmen viele in den eingängigen Refrain mit ein. (…) Bereits beim Verlassen des Saals konnten viele nicht an sich halten und sangen ungehemmt. Ein echter Ohrwurm aus der eigenen Feder der drei Künstler_innen. Hut ab! (…) Nach wirklich unterhaltsamen und lustigen knapp 60 Minuten gab es dann den sehr verdienten Applaus und begeisterte Pfiffe. Es war ein Schlagzeug, ja, aber alles andere als nur mittelgut.“
Festivalblog MegaFon-Festival Bochum, 16.06.2012
„Der Abend schwankt zwischen zwei Polen: Der intimen Kleinkunstbühne für ein tatsächliches Publikum und der großen Bühne für die fiktive Masse. Und genauso wie sich die Bühnensituation immer wieder verändert schwankt auch der Text zwischen der großen Geste und der persönlichen Geschichte. Und plötzlich sitzt man wieder in seinem Jugendzimmer und denkt daran, was es da draußen geben könnte.“
Gießener Allgemeine, 08.06.2012