WIEN MODERN zu Gast im
SchauspielhausRed Rooms oder sieben Episoden über ein prekäres Verhältnis: Rotkäppchen
und der Wolf. Inspiriert von Louise Bourgeois’ Installation
Red Room (Child)
und
Red Room (Parents). Termine:
2. November 2022, 20:00 Uhr Premiere AUSVERKAUFT
4. November 2022, 20:00 Uhr
> Karten kaufen5. November 2022, 20:00 Uhr
> Karten kaufen6. November 2022, 20:00 Uhr
> Karten kaufenEin Musiktheater über Wahrheit und Lüge, über Lust und Missbrauch, über
Liebe und Macht für Stimmen, Kammerensemble, Blockflötentrio, Revox-Tonbandmaschine, Radios, Kassettenspieler und Elektronik
in sieben Akten (2021–2022
UA).
»Color is stronger than language. It's a subliminal
communication.Red is an affirmation at any cost — regardless of the dangers in fighting — of contradictions,
of aggressions. It symbolizes the intensity of the emotions involved.«(Louise Bourgeois)
Auf der Bühne befinden sich drei Käfige und eine in ihren eigenen Mustern gefangene Familie — Mutter, Sohn und Enkelin.
Sie hören Radio, reden, singen, trinken, essen, schlafen, küssen, ficken, kotzen, scheißen … Das Radio sendet Interviews,
Nachrichten und Werbespots von
Radio Roja, erkennbar auf Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch. Auf der Bühne
hingegen wird mit Stimmen und anderen Klangerzeugern eine wilde Mischung aus Kunstsprache, Lautmalerei, Geräuschen, Literatur-
und Tagebuchzitaten produziert. Die Musik spricht gleichsam die Sprache von Angélica Castelló: Traumhafte Langsamkeit
und Anti-Virtuosität, Minimalismus und schräge Reibungen, die unerschrockene Zweckentfremdung von alter Musik (Gibbons, Ockeghem,
Monteverdi), Popmusik und anderen
objets trouvés. Ruhige Passagen treffen auf Wände aus Noise,
Rock, Drones, Sinuswellen und tiefen Frequenzen. Und während sich immer wieder das Radio einschaltet, bildet die Revox-Tonbandmaschine
gewissermaßen den Darm, durch den alles hindurchgeht, die Eingeweide, in denen alle ankommenden Rohmaterialien gefressen und
verwandelt werden. (Apropos Fressen: Irgendwo im Wald, tief im Unterbewusstsein der
Red Rooms, leben die Großmutter,
Rotkäppchen und der Wolf, und zwar gleich in verschiedensten Inkarnationen.) Die 15 Musiker:innen und Solist:innen auf der
Bühne, das dichte Geflecht aus Elektronik und Field Recordings beschwören äußere Landschaften ebenso herauf wie intime Atmosphären
der Räume, machen emotionale Zustände der Anwesenden ebenso hörbar wie die heillose Durchdringung und Vermischung der Rollenbilder.
Die inneren und äußeren Räume – wobei „innen“ nicht nur für die Psyche steht und „außen“ nicht nur für Gesellschaft oder Kultur
–, eröffnen existenzielle Erfahrungen in unterschiedlichen Abstraktionsgraden. In sieben Episoden kommen Verhaltensmuster
familiärer, moralischer oder erotischer Natur an die Oberfläche. Die Bühne ist zugleich Tatort und Tempel, Ort der Erinnerungen
und der Ereignisse. Das Publikum wird zum lauschenden Voyeur einer klaustrophobisch-immersiven Welt voller Unschuld, Gefahr,
Leben, Tod, Sex und Eros.
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URAUFFÜHRUNG
von Angélica Castelló und Miguel Angel Gaspar
Premiere am Mittwoch, 02.11.2022
20:00
weitere Aufführungen 04./05./06.11.2022 jeweils 20:00 Uhr
Dauer: ca. 100 Minuten, keine
Pause
Besetzung:
Angélica Castelló Idee, Konzept, Komposition, Musikalische Leitung
| Miguel Ángel Gaspar Konzept, Regie, Bewegung | Ximena Escalante Dramaturgie | Ximena
Escalante, Angélica Castelló, Miguel Ángel Gaspar Libretto | Bartholomaeus Wächter Bühnenbild |
Anna Hostek Kostüme | Arnold «noid» Haberl Tontechnik | Oliver Mathias Kratochwill,
Christoph Pichler in Zusammenarbeit mit Jan Machacek, Miguel Ángel Gaspar
Licht | Kira David, Valerie Holfeld Produktionsleitung ǀ Ariel Uziga Regie- und Choreographieassistenz
ǀ
Theresa Dlouhy, Isabelle Duthoit Rotkäppchen (Stimme) | Romain Bischoff Wolf (Stimme)
| Raphaela Danksagmüller, Thomas List, Maja Osojnik Großmutter (Blockflöten, Stimme) | Jérôme Noetinger
Anderer Wolf 1 (Revox, Kassetten, Elektronik) | Jan Machacek Anderer Wolf 2 (Livevideo)
PHACE
| Victor Lowrie Viola, Roland Schueler Violoncello, Maximilian Ölz Kontrabass,
E‐Bass, Reinhold Brunner Bassklarinette, Alvaro Collao León Saxofon, Stefan Obmann
Posaune, Berndt Thurner Schlagzeug |
Radiostimmen: Wolfram Berger Salvador
Novo | Hagnot Elischka Alter Wolf | Christian Reiner Junger Wolf | Martina Spitzer
Großmutter | Sabine Marte Rotkäppchen | Natascha Gangl Zahmkäppchen | Miki
Malör Wald | Elisabeth Findeis Neutrale Stimme
Produktion i5haus mit freundlicher
Unterstützung von Stadt Wien Kultur, BMKÖS, Sistema Nacional de Creadores de Arte (FONCA) Mexico, SKE der Austro Mechana |
Koproduktion Wien Modern, PHACE, Musica Strasbourg, La Muse en Circuit, ORF Ö1 Kunstradio | Kooperation Schauspielhaus Wien
ROLLSTUHLPLATZ: Aufgrund der gedrehten Bühnenstituation ist der barrierefrei zugängliche
Rollstuhlplatz (Balkon Links) bei Red Rooms nicht verfügbar. Bitte um rechtzeitige Voranmeldung unter +43/1/3170101-18
bzw. karten@schauspielhaus.at.