Die Gewinnerinnen der diesjährigen Hans-Gratzer-Preise stehen fest! Die Jury hat den Stückentwurf »Aus dem Eis« von
Selma Matter (*1998) ausgezeichnet. Der Text
wird im Laufe der Spielzeit 2022/23 am Schauspielhaus Wien zur Uraufführung gebracht. Der in Kooperation mit Ö1 vergebene
Publikumspreis geht an
Marie-Theres Auer (*1997) für »Granatsplitter«.
Vom 19.-25. März
2022 wurden die Textentwürfe von Olufemi-Just Atibioke, Marie-Theres Auer, Selma Matter, Nina Maria Metzger und Leo Lorena
Wyss als Kurzhörstücke online präsentiert. In diesem Zeitraum hatten die Hörer:innen die Möglichkeit, für ein Stück abzustimmen.
Das Hörstück mit den meisten Stimmen wurde mit dem Publikumspreis ausgezeichnet, dieser besteht in der Einrichtung als szenische
Lesung am Schauspielhaus Wien.
Realisiert wurden die Hörstücke von Regie-Studierenden des Max Reinhardt Seminars,
gemeinsam mit Schauspielstudierenden und Ensemblemitgliedern des Schauspielhaus Wien. Die Regie übernehmen Sonja Keßner, Lukas
Michelitsch, Ira Süssenbach, Florian Thiel und Bianca Thomas.
Der Radiosender Ö1 publizierte die Hörstücke im Abstimmungszeitraum
über seine Website. Zudem widmete die Sendung »Radiokunst - Kunstradio« am Sonntag, 20. März um 23:00 Uhr den Hörstück-Umsetzungen
der diesjährigen Hans-Gratzer-Texte eine eigene Ausgabe:
Ö1
Radiokunst - Kunstradio>>>
Hörstücke & Voting für Hans-Gratzer-Publikumspreis (Ö1 Website) <<<Die Jury bestand aus: Edith
Draxl (Leiterin DRAMA FORUM von uniT Graz), Lucie Ortmann (Leitende Dramaturgin Schauspielhaus Wien) und Tomas Schweigen (Künstlerischer
Leiter Schauspielhaus Wien). Eine beratende Stimme hatte Ivna Žic (Autorin und Theaterregisseurin, Mentorin des Hans-Gratzer-Stipendiums
2022).
DIE TEXTE
Hörstück: »Das Herz der Türsteherin« von Olufemi-Just AtibiokeRegie: Sonja Keßner
Musik: Fredrik Kinbom
Mit: Laura Dittmann, Nico Dorigatti, Til Schindler
Der
Stückentwurf »Das Herz der Türsteherin« von Olufemi-Just Atibioke (*1992) porträtiert in poetischer Sprache
Menschen eines Stadtteils im Ruhrgebiet, Deutschland. Zur Türsteherin und ihrem Herz gesellen sich im Text: Zwei Menschen
über einer Linsensuppe und Weißbrot, ein Boy mit Cap, ein Girl mit Sonnenblumenkernen, ein Baby oder zwei, die Zeit.---
Hörstück: »Granatsplitter« von Marie-Theres AuerRegie: Florian
Thiel
Mit: Laura Dittmann, Simon Löcker, Alexandra Schmidt
Marie-Theres Auer (*1997)
beschäftigt sich in ihrem Textentwurf »Granatsplitter« mit dem Gedächtnis eines Ortes über verschiedene Generationen hinweg.
Im Zentrum ihrer Auseinandersetzung mit Erinnerung und Gemeinschaft steht eine ehemalige Dorfkonditorei, deren Möbel schon
zu viele Gäste gesehen haben.---
Hörstück: »Aus dem Eis« von Selma MatterRegie: Lukas Michelitsch
Mit: Mariam Avaliani, Til Schindler, Pia Zimmermann
In »Aus dem Eis« von Selma
Matter (*1998) begegnen sich ein 13.000 Jahre alter Wolfshund und ein 13-jähriger Mensch. Der Stückentwurf untersucht
mehr als menschliche Beziehungen und nimmt das Leben in zerfallenden Ökosystemen in den Blick.---
Hörstück: »HONIG-WABEN-WILDNIS-REVOLUTION« von Nina Maria MetzgerRegie: Bianca Thomas
Mit: Sophia Löffler, Emma Meyer
Nina Maria Metzger (*1990) schreibt in ihrem Stückvorhaben
»HONIG-WABEN-WILDNIS-REVOLUTION« in einem intergenerationellen Gedankenstrom über eine Enkeltochter und ihre Großmutter, über
Verletzungen, Wunschdenken und Erinnerungsverlust.---
Hörstück: »Blaupause«
von Leo Lorena WyssRegie: Ira Süssenbach
Mit: Caroline Baas, Aila Franken, Katharina Rose
In
ihrem Textentwurf »Blaupause« geht Leo Lorena Wyss (*1997) brüchigen Zusammenhängen von
Körper und Gedächtnis nach. Zwischen den Erinnerungen eines namenlosen Ichs an eine vergangene lesbische Beziehung und einem
von patriarchaler Gewalt erzählenden Frauenchor untersucht sie die Wirkmacht von Bildern auf den als weiblich gelesenen Körper
und die Möglichkeit queerer Narration.---
Nähere Informationen unter
archiv.schauspielhaus.at/schauspielhaus/autorinnenfoerderung Das Hans-Gratzer-Stipendium ist ein Projekt des Schauspielhaus Wien in Zusammenarbeit mit literar
mechana.
BIBLIOTHEK
Essay
von Ivna Žic (Schauspielhaus Magazin #2 21/22)