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Thomas Bo Nilsson, Jens Lassak, Julian Wolf Eicke

Thomas Bo Nilsson & Team erarbeiten nach »Cellar Door« ihr zweites Projekt am Schauspielhaus Wien. Im Frühjahr 2016 hatte ihre Performance-Installation das gesamte Gebäude an der Porzellangasse in einen begehbaren Kosmos verwandelt, in die labyrinthische Unterwelt eines provinziellen Dorfes. Transmedial ergänzt durch einen Kurzfilm und eine Online-Präsenz, die unterschiedliche Interaktionen mit den Performer*innen erlaubte, zeichnete das »Cellar Door«-Triptychon ein verstörendes Panorama einer verrohten Gesellschaft, für welche die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Virtualität verwischt waren.

Die Theaterlaufbahn des schwedischen Architekten und Installationskünstlers begann im deutschsprachigen Raum mit der Produktion »Die Erscheinung der Martha Rubin« am Schauspiel Köln, die er mit dem dänischen Performance- Kollektiv SIGNA erarbeitete und die 2008 zum Berliner Theatertreffen eingeladen wurde. Danach wurde Nilsson für seine Arbeiten am Centraltheater Leipzig, an der Berliner Volksbühne und bei den Salzburger Festspielen mehrfach von Theater heute als Bühnenbildner des Jahres nominiert. Seit 2013 arbeitet er auch als Regisseur im Kollektiv mit dem Bühnenbildner Julian Wolf Eicke und seinem Co-Regisseur Jens Lassak. Gemeinsam entwickelten sie 2014 ihr international viel beachtetes Erstlingswerk »MEAT« an der Berliner Schaubühne. Anders als in seinen ersten, überbordenden Installationen mit über 40 Darsteller*innen wählt Thomas Bo Nilsson diesmal für seine zweite Arbeit am Schauspielhaus eine intime, kammerspielartige Form. Mit einer Gruppe von fünf Darsteller*innen begibt er sich in ein rätselhaftes, klaustrophobes Netz aus Abhängigkeiten, Hass und psychischem Verfall. Erneut beschäftigt er sich damit, wie der zwischenmenschliche Austausch, die Gelegenheit, sich mit anderen über das eigene Leben zu verständigen, sich mehr und mehr ins Virtuelle verlagert und kreiert eine Szenerie der Isolation.

Produktionen

Regie
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