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DAS LEBEN DES VERNON SUBUTEX 1+2

nach den Romanen von Virginie Despentes
Deutsch von Claudia Steinitz
In einer Bühnenfassung von Tomas Schweigen & Tobias Schuster
ÖSTERREICHISCHE ERSTAUFFÜHRUNG
Regie: Tomas Schweigen

Premiere am 26. April 2019

#UNPLUGGED Wiederaufnahme
16. Februar 2023, 19 Uhr WEGEN KRANKHEIT ABGESAGT
17. Februar 2023, 19 Uhr WEGEN KRANKHEIT ABGESAGT
18. Februar 2023, 19 Uhr WEGEN KRANKHEIT ABGESAGT


Schlechte Zeiten für Vernon Subutex, Musikliebhaber, Plattenverkäufer, Lebenskünstler: Sein Laden ist nach vielen erfolgreichen Jahren pleitegegangen; die Musikindustrie hat es schließlich schwer im 21. Jahrhundert. Danach konnte Vernon sich noch für einige Zeit über Wasser halten – mit der finanziellen Hilfe seines guten Freundes, des Popstars Alex Bleach. Als Vernon jedoch durch das immer losere Netz der sozialen Sicherungssysteme rutscht, sein Freund Alex völlig unerwartet verstirbt und weitere Schicksalsschläge folgen, geht es für ihn bergab. Ohne die regelmäßigen Liquiditätsspritzen verliert er bald seine Wohnung, denn »ab 40 duldet dich Paris nur noch als Eigentümerkind«! Gezwungenermaßen begibt sich Vernon auf eine Odyssee von Sofa zu Sofa und Schlafzimmer zu Schlafzimmer seiner Freunde, ehemaligen Partnerinnen und Geliebten. Von der Ex-Bassistin seiner Band über einen verkrachten Drehbuchautor bis zu einem leidenschaftlich koksenden Trader begegnet er auf seinem Weg in den Abgrund so manch skurriler Figur.
Doch ein letztes Ass hat Vernon noch im Ärmel: Kurz vor dessen Tod hat ihm Alex Bleach drei Videokassetten mit Aufzeichnungen von einem Selbst-Interview überlassen. Das letzte Zeugnis des Popstars – von unschätzbarem Wert für die Boulevard-Industrie. Vor allem der skrupellose Filmproduzent Laurent Dopalet setzt alle Mittel ein, um an das Filmmaterial zu kommen. Doch was erzählt Alex Bleach eigentlich auf den Bändern?

Vernons Reise in den Abgrund beschreibt Virginie Despentes mit ihrem einzigartigen, beißend-bitteren Humor. In ihrem außergewöhnlichen Gesellschaftsroman porträtiert sie eine radikalisierte Gesellschaft, in der sich immer mehr Menschen vor dem sozialen Abstieg fürchten. Aufgrund des ökonomischen Drucks, der auf ihnen lastet, sind sie zu einsamen Einzelkämpfern geworden. Doch schließlich lässt Despentes Hoffnung für die Erniedrigten und Beleidigten keimen: Um den DJ Vernon Subutex bildet sich eine neue Gemeinschaft. Vom identitären Skinhead bis zum islamischen Akademiker kommen alle zusammen – und Vernon lässt sie tanzen.

Pressestimmen

„Besser noch als die Buchvorlage (…) Das Ensemble spielt sich so frei wie noch nie und agiert dabei gleichzeitig natürlich und präzise“ Falter
 
„Mit seiner Inszenierung „Das Leben des Vernon Subutex 1+2“ nach der Romanvorlage von Virginie Despentes hält Regisseur und Intendant Tomas Schweigen nicht nur seiner Hauptfigur, sondern vor allem dem Publikum den Spiegel vor. Ein Abend, an dem Schauspiel und Realität tatsächlich verschwimmen.“ FM4
 
„Sehr geglückte Dramatisierung (…) Vier Stunden, untermalt von Jacob Suske an der E-Gitarre, dauert der Abend keine Minute zu lang.“ Kurier
 
Ein gekonntes Destillat der ersten beiden Vernon-Bände, das ein überraschendes, aber stimmiges Ende bereit hält.Wiener Zeitung
 
„Schauspielhaus-Leiter Tomas Schweigen und Dramaturg Tobias Schuster haben das Kunststück geschafft, die Protagonisten des Romans so konzise zusammenzufassen, dass sie dem Zuschauer recht bald vertraut werden. Dazu dient eine geschickte Abfolge von gefilmten Sequenzen sowie Spielszenen, Mono- und Dialogen auf einer kleinen Rasenfläche mit Blick auf die Stadt. Das Schauspielhaus-Ensemble zeigt sich in Hochform.“ APA

„Gewohnt herzhafte Figureninterpretationen (toller Neuzugang: Clara Liepsch)“ Der Standard
 
„Die Erwartungen an die szenische Umsetzung der literarischen Sensation der Jahre 2015 bis 2017 werden nicht enttäuscht: Schweigen packt Despentes‘ witzig-wütenden Text über Abstiegshysterie und Anspruchsdenken in eine vierstündige Tour de Force für sieben Schauspieler. Bis auf Jesse Inman als Vernon Subutex haben sie alle mehrere Rollen zu stemmen, und sie tun dies mit dem Schauspielhaus-typischen Mix aus Eindringlichkeit und Nonchalance. (…) Live oder via Leinwand zeigt sich das Schauspielhaus-Ensemble in Hochform.“ Mottingers Meinung

„Die vier Stunden Vorstellungszeit verfliegen im Nu! Eine perfekte Inszenierung und durchdachte Details machen Spaß und befördern das Publikum, einschließlich mich, raus aus der Komfortzone.“ THE GAP

„Virginie Despentes hat sich in den Teilen  1+2 ihrer Trilogie mit gesellschaftlichen Abstiegsszenarien und dem Scheitern auseinandergesetzt, ohne jemals ihre Figuren zu denunzieren oder zu verurteilen. Wenn auch die Schärfe, mit denen sie sie allesamt skizziert, höllisch schmerzt. (…) Jesse Inman spielt den heruntergekommenen aber nie ganz am Ende angekommenen Subutex gelassen und mit großer Würde. Er ist ein Mann, an dem die Tiefschläge seines Lebens immer wieder abzuperlen scheinen. Vielleicht, weil er unfähig scheint, sie zu begreifen. Das Ensemble, bestehend aus Simon Bauer, Vera von Gunten, Clara Liepsch, Stefan Link, Sebastian Schindegger und Anna Rot, teils in Doppelrollen, begleitet ihn mal freudig in der Vergangenheit schwelgend, mal frustriert und desillusioniert durch die Handlung. Die Einspielung kleiner Filmfrequenzen (Nina Kusturica und Michael Schindegger) heben die Handlung auf eine weitere Ebene und erlauben Rückblicke und Seitenblicke auf parallel verlaufende Handlungsstränge.“ Madame Wien


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