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Produktionen

DIE HAUPTSTADT

nach dem Roman von Robert Menasse
in einer Bühnenfassung von Lucia Bihler & Tobias Schuster
ÖSTERREICHISCHE ERSTAUFFÜHRUNG
Regie: Lucia Bihler

Premiere am 26. September 2018 

Eingeladen zu "Radikal Jung - Festival für junge Regie"
am 29. April 2019, 20:00 Uhr im Münchner Volkstheater

Wiederaufnahme!
25. Mai 2019 / 20:00 Uhr AUSVERKAUFT
28. Mai 2019 / 20:00 Uhr AUSVERKAUFT
29. Mai 2019 / 20:00 Uhr AUSVERKAUFT

Aufführungsdauer: 2 Stunden, keine Pause
Aufführungsrechte: Suhrkamp Theater Verlag, Berlin

Robert Menasses preisgekrönter Roman ist ein ebenso humorvolles wie melancholisches Panorama der Europäischen Verwaltung und ihrer Protagonisten. Ein kraftvolles Plädoyer für den europäischen Gedanken in Zeiten des grassierenden Nationalismus.  
 
Martin Susman ist ein melancholischer Mensch. Martin Susman mag Senf und er mag Bier. Martin Susman arbeitet in der Europäischen Kommission – in der Generaldirektion für Kultur. Nicht gerade das Zentrum der Macht, genießt die Abteilung innerhalb der Szene der EU-Beamten doch wenig Anerkennung. Kürzlich hat die ehrgeizige Fenia Xenopoulou die Leitung übernommen; nun soll sich das Blatt wenden. Die Abteilung muss das Bild der Kommission in der Öffentlichkeit aufpolieren und sich selbst gleichzeitig mit einem Prestigeprojekt ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken: ein Festakt zum 50. Geburtstag der Europäischen Kommission. Mit zunächst begrenztem Enthusiasmus macht sich Xenopoulous Team an die Planung – unter der Federführung von Martin Susman. Schnell jedoch entwickeln sich die Vorbereitungen zu einer absurden Reise ins Herz der Widrigkeiten der europäischen Politik.

Professor Alois Erhart blickt auf eine glanzvolle Wissenschaftskarriere zurück. Der Wiener Volkswirt beschäftigt sich seit Jahren mit der Europäischen Integration und ist nun eingeladen, an einem Thinktank mitzuarbeiten, der die Union aus der Krise führen soll. Was für eine Chance! Aber der gedankenlose Karrierismus der Teilnehmer stößt ihn ab. In einer letzten Rede entwickelt Erhart einen verwegenen Plan.

Unlängst ist David de Vriend in ein Altenheim umgezogen. Seine Erinnerungen verblassen immer mehr. In seinem Zimmer mit Blick auf den Friedhof dämmert er dem Lebensabend entgegen. Da läuft plötzlich ein Schwein durch die Brüsseler Innenstadt.

Kunstvoll führt Robert Menasse seine Handlungsstränge zunächst parallel, um sie schließlich in einem virtuosen Finale kulminieren zu lassen. Sein großer europäischer Roman ist eine melancholische Liebeserklärung an eine spröde Welt, die oft nur in Zerrbildern oder Klischees dargestellt wird. Sinnlich und humorvoll gelingt es Menasse, über verschlungene Bürokratie, groteske Thinktank-Sitzungen, Schweinehandel und das Gespenst des Nationalismus zu erzählen. Vor allem aber entwirft er ein plastisches und hoch spannendes Bild von der Welt der europäischen Beamten. Er zeigt ein Europa, das sich an einem gefährlichen Scheideweg befindet und für das es sich doch unendlich zu kämpfen lohnt.

»Die Hauptstadt« entwickelte sich seit der Veröffentlichung im Herbst 2017 zu einem Bestseller und Menasse erhielt den Deutschen Buchpreis 2017 für seinen Roman. Das Schauspielhaus setzt mit der Adaption dieses großen Stoffes, für den es als zweites internationales und erstes österreichisches Theater die Rechte erhielt, seine Reihe von Inszenierungen rund um den Status quo und die Zukunft Europas fort.

KOMBITICKET

SCHAUSPIELHAUS
29.5.2019, 20:00 Uhr »DIE HAUPTSTADT«
nach dem Roman von Robert Menasse
ÖSTERREICHISCHE ERSTAUFFÜHRUNG
Regie: Lucia Bihler

AKADEMIETHEATER
wahlweise 6.4. oder 17.4.2019, 20:00 Uhr »Zu der Zeit der Königinmutter«
von Fiston Mwanza Mujila
URAUFFÜHRUNG
Regie: Philipp Hauß

Ihr Vorteil: 20% Rabatt

Wie funktioniert es?
Legen Sie einfach die Anzahl der gewünschten Tickets für die Vorstellungen von »DIE HAUPTSTADT« am 29.5. (Direktlink zu Culturall) und »Zu der Zeit der Königinmutter« wahlweise am 6.4. (Direktlink zu Culturall) oder 17.4. (Direktlink zu Culturall) in den Culturall-Warenkorb. Dort wird dann automatisch der 20% Rabatt berechnet.


BIBLIOTHEK

Tobias Schuster im Gespräch mit Robert Menasse »Das Europäische Projekt ist kühn wie ein großes Kunstwerk!« (PDF)

Ulrike Guérot & Robert Menasse »Es lebe die Europäische Republik!« (PDF)

Kathrin Röggla »Europa hören« (PDF)

 

VERANSTALTUNGSHINWEISE

EU-Bürgerdialog
Robert Menasse im Gespräch mit EU-Kommissar Johannes Hahn.
Moderation: Corinna Milborn
am 1. Oktober 2018, 18:30 Uhr
im Schauspielhaus
Nähere Informationen

EUROPEAN BALCONY PROJECT - Ausrufung der Europäischen Republik!
am 10. November 2018, 16 Uhr
Nähere Informationen


Robert Menasse liest aus »Die Hauptstadt« und anderen Werken,

Christian Bakanic und Marie Spaeman spielen dazu Europäisches.
am 2. Oktober 2018, 19:30 Uhr
im Wiener Konzerthaus
Nähere Informationen

 

Produktionsteam

Besetzung: Simon Bauer, Bardo Böhlefeld, Jesse Inman, Steffen Link, Sophia Löffler, Sebastian Schindegger
Autor: Robert Menasse
Regie: Lucia Bihler
Bühne & Kostüme: Josa Marx
Musik: Jacob Suske
Ton: Benjamin Bauer
Licht: Oliver Mathias Kratochwill
Video: Florian Schaumberger
Dramaturgie: Tobias Schuster
Künstlerische Beratung: Sonja Laaser
Regieassistenz: Johanna Mitulla
Dramaturgieassistenz: Anna Hirschmann

Pressestimmen

„Aberwitziger Zombieball: Die Dramatisierung von Robert Menasses Roman DIE HAUPTSTADT ist am Wiener Schauspielhaus mit Bravour geglückt. (…) Ein wuchtiger, wichtiger Appell. Heftiger Applaus.“ KURIER

„Gelungen umgesetzt! Lucia Bihler lässt die Untoten tanzen, ein morbid-körperliches Spiel. Weit aufgerissene Augen, wackelnde Knie, die Choreografien bringen Bewegung in die Buchadaption. Die vielen Erzählstränge der Vorlage kommen hier in einer grünmarmorierten Bar zusammen, wo die Beamtenschaft der HAUPTSTADT abhängt. Zwei Stunden, ganz aus einem Guss!“ FALTER

„Bihler verlegt das Geschehen in eine von Josa Marx gestaltete Bar wie aus grünem Onyx. Darin tummeln sich seltsame, kafkaeske Gestalten, die Gesichter weiß geschminkt, die Augen schwarz umrandet, aber fesch glänzend in Schale, die ganze untote Brüsseler Beamtenschaft. Viel Pantomimisches läuft hier ab, ein Zombietanz, ein Gespensterballett, immer wieder Stasis, Zeitlupe, dann Zeitraffer-Bilder, Zuckungen wie von Insekten, die gegen Flammen fliegen. Der Zeremonienmeister in dieser Szenerie ist Bardo Böhlefeld als diabolischer Barmann. Er ist gleichsam Erzähler wie Spielleiter, eine Art Maschinenmensch mit zunehmender Funktionsstörung. Unheimlich, wie er um die anderen Figuren schleicht, wie er Vanitas-Videos, ein verrottendes Stillleben mit Milch und Motte, an die Wand werfen lässt, bis ihm selbst schließlich wortwörtlich der Saft ausgeht.“ MOTTINGERS MEINUNG

„Als Romanadaption ist DIE HAUPTSTADT bemerkenswert. Bihler inszeniert den vielgeschichtigen Text sehr körperlich, findet szenische Spielsituationen auch für monologische Erzählpassagen.“ NACHTKRITIK

„…einfallsreich und schwungvoll präsentiert, die Atmosphäre des Originals wurde selbst in der Verfremdung getroffen! (…) Das Ensemble hatte souverän gespielt, originelle Akzente gesetzt. (…) Lang anhaltender Applaus“ DIE PRESSE

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