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Produktionen

EISBÄREN

Dramolette zum Alleinesein
ein Projekt von FUX

mit den Stücken
“Oblomows Plan” von FUX (Monolog)
“Diary of a Lonely Black Woman” von Shari Asha Crosson (Hörspiel)
“Company” von Mariam Gviniashvili (Audioakustische Komposition)
“Das Solitär” von Tino Kühn (Mini-Dreiakter)


URAUFFÜHRUNG
Regie: Falk Rößler

Premiere am 5. Mai 2023, 20 Uhr
Folgetermine: 6., 9., 10., 11., 12., 13., 16., 17. und 19. Mai 2023, jeweils um 20 Uhr

Aufführungsdauer: ca. 140 Minuten, keine Pause

Unter der Regie von Falk Rößler (FUX) stehen gleich vier Weltpremieren in einer einzigen Inszenierung an: In ein gemeinsames Bühnenbild gesetzt, umspielen die Dramolette unterschiedliche Dimensionen von Einsamkeit und Alleinsein. Der Ort, ein in die Zeit gefallenes Shoppingcenter, entfaltet dabei seine eigenen Assoziationsräume und verspricht unerwartete Zusammenkünfte von letztlich ganz für sich Gebliebenen.

Menschen sind allein.
In und wegen der Pandemie.
In und wegen dem Kapitalismus.
In und wegen der ökologischen Katastrophen.
In und wegen dem Krieg. In und wegen dem Internet.
In und wegen dem Alter.
Viele Menschen sind allein.


Großbritannien hat 2018 ein ≫Ministerium für Einsamkeit≪ gegründet. Daniel Schreibers Essay ≫Allein≪ lag 2021 unter zahllosen Weihnachtsbäumen. Großstädte sind mit Werbeplakaten von fünf verschiedenen Dating Apps zugepflastert. Und nach über zwei Jahren Social Distancing hat sich die Angst vor fehlender menschlicher Nähe noch in die vermeintlich robusteste Seele geschlichen. Die deutsche Sprache unterscheidet zwischen ≫allein≪ und ≫einsam≪. Während Letzteres nach Leiden klingt, weckt Ersteres auch positive Assoziationen. Allein sein zu können wird als Quelle der Besinnung, ja sogar als Notwendigkeit seelischer Gesundheit gepriesen. Die Einsamkeit hingegen hat eine pathologische Note. Einem einsamen Menschen geht es nicht gut.
Nicht selten wird die andauernde Erfahrung existenzieller Einsamkeit mit dem Leben in der westlichen Moderne begründet; exemplarisch dafür: die ≫Anonymität der Großstadt≪. Und demgegenüber stehen die Verödung im ländlichen Raum, leer gefegte Kleinstädte, Überalterung in den dörflichen Regionen – Einsamkeit auch dort, Einsamkeit allerorten. Vorm Alleinsein gibt es kein Entrinnen. Man wird sich mit ihm beschäftigen müssen.

FUX haben darum befreundete Künstler:innen gebeten, ihnen Dramolette zum Alleinesein zur Inszenierung zu übergeben. Die Kurzstücke streifen einzeln und zugleich miteinander durch einen Abend, der der Einsamkeit ins Auge blickt und dabei hoffentlich niemanden alleine lässt.

Mit freundlicher Genehmigung von S. Fischer Theater & Medien
Zu den WORKSHOPS für Schüler:innen und Lehrlinge

ROLLSTUHLPLATZ: Aufgrund der gedrehten Bühnenstituation ist der barrierefrei zugängliche Rollstuhlplatz (Balkon Links) bei "EISBÄREN" nicht verfügbar. Bitte um rechtzeitige Voranmeldung unter +43/1/3170101-18 bzw. karten@schauspielhaus.at.


Pressestimmen

„Regisseur Falk Rößler vereint im Schauspielhaus gleich vier „Dramolette zum Alleinesein“ zur Produktion „Eisbären“ und sorgt für eine ebenso unterhaltsame wie tragische Inszenierung. (…) Keiner der Charaktere ist lächerlich, alle bieten Identifikationsangebote. Darin liegt auch der Reiz des Abends (…): Er schafft ein bisschen Verbundenheit in dem was die moderne Welt zwischen Social Distancing und Social Media auch strukturell hervorbringt.“ FALTER

„Der Abend „Eisbären“ wirft im Schauspielhaus Wien Blicke auf das Zivilisationsproblem Einsamkeit - sehr zeitgenössisch und liebevoll gemacht. (…) In der Wiener Porzellangasse gibt es einen neuen Shoppingtempel. Dass der Mensch nicht von Energydrinks allein lebt, darauf spielt mit fast hysterisch gut gelaunten Testimonials der Supermarkt „Billo Solo“ an. (…) Das Setting ist während fast zweieinhalb Stunden das verbindende Element für eine Handvoll Kurzstücke. Super, wie hier was versucht wird! Verantwortlich zeichnet die deutsche Gruppe FUX, die in ihren Arbeiten seit 2011 Theater, Performance, Musikvermischt und das Dramolett um die Aussteigerin verfasst hat. Weitere Beiträge stammen von befreundeten Künstlern.“ DER STANDARD

„Das Wiener Schauspielhaus widmet seine letzte Premiere unter der Intendanz von Tomas Schweigen unter dem Titel „Eisbären" „Dramoletten zum Alleinsein". In einem „aus der Zeit gefallenen Shoppingcenter" sagt eine der Figuren: „Ich möchte andere nichtmehr mit mir belasten müssen. Ich finde, das sollte ein Grundrecht sein. Es ist natürlich auch ein Problem." Das ist das Paradoxon der sich verschränkenden digitalen und analogen Lebensweiten: Noch nie war es so einfach, sein Leben individuell und frei zu gestalten, und noch nie haben sich so viele Menschen aller Altersgruppen dabei so einsam gefühlt.“ PROFIL

„Der zweieinhalbstündige Abend ist (…) sehr vergnüglich und oft sogar witzig. Ein Performer, der nichts zu performen hat, eine Frau denkt über den armen Pluto nach, der grausam aus der Familie der Planeten ausgestoßen wurde. Viel zu schauen und vieles, das nachwirkt.“ WIEN LIVE

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